Für Respekt und Sicherheit im Sport: BSO füllt 5-Punkte-Programm mit Leben
Für Respekt und Sicherheit im Sport: BSO füllt 5-Punkte-Programm mit Leben
Das im November 2017 ausgearbeitete 5-Punkte-Programm des Österreichischen
Sports zur Prävention sexualisierter Gewalt beinhaltet nun
konkrete Maßnahmen: 100 geschulte MultiplikatorInnen, 67 Infotermine, Einholung von
Strafregisterbescheinigungen, Fortbildungsprogramm für Vereine und Vernetzung mit
externen ExpertInnen.
Sportvereine in Österreich haben über zwei Millionen Mitglieder, viele davon sind Kinder und Jugendliche. Durch die Spezifitäten des Sports, wie die Körperlichkeit oder das notwendige Vertrauensverhältnis, können sich besondere Situationen ergeben, auf die man achten sollte.
Unsere Verantwortung für den Schutz der Menschen, besonders der Kinder und Jugendlichen, in den Sportvereinen und Sportverbänden ist eine unserer gemeinsamen Grundprinzipien im Sport. Die im Jahr 2017 öffentlich breit diskutierten Fälle zeigen deutlich, dass die in den vergangenen Jahren mit der Gründung des Vereins 100% Sport, der Kooperation mit der Opferschutzeinrichtung "die möwe" und der Umsetzung der EU-Initiative für Gender Equality im Sport unter dem Titel "Für Respekt und Sicherheit" gesetzten Maßnahmen äußerst notwendig waren und sind.
Das im November 2017 ausgearbeitete 5-Punkte-Programm des Österreichischen Sports wurde im Jänner 2018 vom Präsidium der BSO aufgrund des gewachsenen Bewusstseins sowie der aktuellen Herausforderungen spezifiziert und erweitert. Damit wollen wir für das Thema sensibilisieren und präventiv Maßnahmen setzen, damit Gewalt und Übergriffe schon im Vorfeld verhindert werden können.
Die Maßnahmen des 5-Punkte-Programms auf einen Blick
100 geschulte Ansprechpersonen im Sport bis Mitte 2018
Ziel
ist, in jeder Sportart und in jedem Bundesland zumindest eine geschulte Person als
MultiplikatorIn für Präventionsmaßnahmen zu installieren, die in den
Verbandsstrukturen bekannt ist. Zentrale Aufgabe der MultiplikatorInnen ist die
Bewusstseinsbildung und Sensibilisierung aller im Sport beteiligten Personen für
einen respektvollen Umgang miteinander. Sie dienen somit als Kontaktstelle für
VereinsfunktionärInnen, TrainerInnen, Eltern, SportlerInnen und externe Stellen.
2018 werden vier Schulungen von 100% Sport in Kooperation mit der BSO
angeboten.
67 Infotermine in den Vorstandssitzungen der Bundesverbände bis Mitte
2018
Die BSO koordiniert und finanziert den Besuch einer
Expertin/eines Experten bei den Mitgliedsverbänden der BSO. Der Fokus liegt hierbei
auf dem Thema Prävention und der Vorstellung von möglichen Maßnahmen zur
Sicherstellung eines respektvollen Miteinanders. Dadurch sollen die
Vorstandsmitglieder der Verbände eine Entscheidungsgrundlage für die Entwicklung
und Implementierung von Maßnahmen in ihren Verbandsstrukturen erhalten.
Empfehlung der Einholung von Strafregisterbescheinigungen für
SportbetreuerInnen
Die BSO rät allen Sportorganisationen,
Sportvereinen und Sportverbänden, sich von TrainerInnen und Personen, die mit
Kindern und Jugendlichen arbeiten, eine "Strafregisterbescheinigung Kinder und
Jugendfürsorge" vorlegen zu lassen. Darüber hinaus kann ein Ehrenkodex erarbeitet
und von allen in der Organisation tätigen Personen unterzeichnet werden. Im Sinne
des Datenschutzes ist die Verarbeitung derartiger Daten zur Wahrung der Interessen
der betroffenen Personen auf ein Mindestmaß zu beschränken. Hinweise dazu stellt
die BSO auf ihrer Website bereit.
Fortbildungsprogramm für die Vereinsebene in jedem
Bundesland
2018 bietet die BSO österreichweit Fortbildungen im Rahmen
des Sportverein-Management Zertifikatskurses mit dem Titel "Respekt und Sicherheit
im Sportverein" an. Schulungen für ReferentInnen und MultiplikatorInnen werden von
100% Sport in Kooperation mit der BSO organisiert.
Vernetzung mit externen ExpertInnen zu Opferschutz
Bereits
Ende 2017 fand ein erster Round Table der BSO und 100% Sport mit
Opferschutzorganisation statt. Diese Vernetzung wird auch 2018 fortgeführt.
Zusätzlich dazu hat die BSO eine Kooperationsvereinbarung mit dem
Kinderschutzzentrum "die möwe" geschlossen. In Verdachts- und Anlassfällen können
Betroffene an "die möwe" oder andere ExpertInnenstellen verwiesen werden, über die
auf der Seite von 100% Sport informiert wird.
Sportorganisationen können im Sinne der Prävention und eines respektvollen Miteinanders weitere Schritte setzen, wie die Aufnahme eines entsprechenden Paragraphen in die Satzung, Regelungen über das Miteinander in der Organisation oder die Kommunikation des Themas mittels Plakaten in der Sportstätte oder über Verbands-/Vereinsmedien (Website, Newsletter etc.). Mit diesen Maßnahmen tragen wir dazu bei, dass Sport im Verein für Österreicherinnen und Österreicher und besonders für unsere Kinder und Jugendlichen das Vertrauen erhält, das unsere Vereine verdienen. Zur Unterstützung und als Hilfestellung wird von der Arbeitsgruppe "Prävention sexualisierter Gewalt im Sport", die von 100% Sport koordiniert wird, die Anfang 2017 veröffentlichte Handreichung überarbeitet und um Handlungsempfehlungen und Checklisten ergänzt. Schon jetzt sind detaillierte Hinweise zu einzelnen Maßnahmen auf der Website der BSO zu finden.
Weitere Informationen und Vorlagen
www.bso.or.at/de/schwerpunkte/soziales-und-gesellschaftspolitik/praevention-sexualisierter-gewalt
www.100sport.at/de/fuer-respekt-und-sicherheit
Quelle: Österreichische Bundes-Sportorganisation (BSO) - www.bso.or.at