Für Respekt und Sicherheit im Sport: BSO füllt 5-Punkte-Programm mit Leben

15.04.2018

Für Respekt und Sicherheit im Sport: BSO füllt 5-Punkte-Programm mit Leben

Das im November 2017 ausgearbeitete 5-Punkte-Programm des Österreichischen Sports zur Prävention sexualisierter Gewalt beinhaltet nun konkrete Maßnahmen: 100 geschulte MultiplikatorInnen, 67 Infotermine, Einholung von Strafregisterbescheinigungen, Fortbildungsprogramm für Vereine und Vernetzung mit externen ExpertInnen.

Sportvereine in Österreich haben über zwei Millionen Mitglieder, viele davon sind Kinder und Jugendliche. Durch die Spezifitäten des Sports, wie die Körperlichkeit oder das notwendige Vertrauensverhältnis, können sich besondere Situationen ergeben, auf die man achten sollte.

Unsere Verantwortung für den Schutz der Menschen, besonders der Kinder und Jugendlichen, in den Sportvereinen und Sportverbänden ist eine unserer gemeinsamen Grundprinzipien im Sport. Die im Jahr 2017 öffentlich breit diskutierten Fälle zeigen deutlich, dass die in den vergangenen Jahren mit der Gründung des Vereins 100% Sport, der Kooperation mit der Opferschutzeinrichtung "die möwe" und der Umsetzung der EU-Initiative für Gender Equality im Sport unter dem Titel "Für Respekt und Sicherheit" gesetzten Maßnahmen äußerst notwendig waren und sind.

Das im November 2017 ausgearbeitete 5-Punkte-Programm des Österreichischen Sports wurde im Jänner 2018 vom Präsidium der BSO aufgrund des gewachsenen Bewusstseins sowie der aktuellen Herausforderungen spezifiziert und erweitert. Damit wollen wir für das Thema sensibilisieren und präventiv Maßnahmen setzen, damit Gewalt und Übergriffe schon im Vorfeld verhindert werden können.

Die Maßnahmen des 5-Punkte-Programms auf einen Blick

100 geschulte Ansprechpersonen im Sport bis Mitte 2018
Ziel ist, in jeder Sportart und in jedem Bundesland zumindest eine geschulte Person als MultiplikatorIn für Präventionsmaßnahmen zu installieren, die in den Verbandsstrukturen bekannt ist. Zentrale Aufgabe der MultiplikatorInnen ist die Bewusstseinsbildung und Sensibilisierung aller im Sport beteiligten Personen für einen respektvollen Umgang miteinander. Sie dienen somit als Kontaktstelle für VereinsfunktionärInnen, TrainerInnen, Eltern, SportlerInnen und externe Stellen. 2018 werden vier Schulungen von 100% Sport in Kooperation mit der BSO angeboten.

67 Infotermine in den Vorstandssitzungen der Bundesverbände bis Mitte 2018
Die BSO koordiniert und finanziert den Besuch einer Expertin/eines Experten bei den Mitgliedsverbänden der BSO. Der Fokus liegt hierbei auf dem Thema Prävention und der Vorstellung von möglichen Maßnahmen zur Sicherstellung eines respektvollen Miteinanders. Dadurch sollen die Vorstandsmitglieder der Verbände eine Entscheidungsgrundlage für die Entwicklung und Implementierung von Maßnahmen in ihren Verbandsstrukturen erhalten.

Empfehlung der Einholung von Strafregisterbescheinigungen für SportbetreuerInnen
Die BSO rät allen Sportorganisationen, Sportvereinen und Sportverbänden, sich von TrainerInnen und Personen, die mit Kindern und Jugendlichen arbeiten, eine "Strafregisterbescheinigung Kinder und Jugendfürsorge" vorlegen zu lassen. Darüber hinaus kann ein Ehrenkodex erarbeitet und von allen in der Organisation tätigen Personen unterzeichnet werden. Im Sinne des Datenschutzes ist die Verarbeitung derartiger Daten zur Wahrung der Interessen der betroffenen Personen auf ein Mindestmaß zu beschränken. Hinweise dazu stellt die BSO auf ihrer Website bereit.

Fortbildungsprogramm für die Vereinsebene in jedem Bundesland
2018 bietet die BSO österreichweit Fortbildungen im Rahmen des Sportverein-Management Zertifikatskurses mit dem Titel "Respekt und Sicherheit im Sportverein" an. Schulungen für ReferentInnen und MultiplikatorInnen werden von 100% Sport in Kooperation mit der BSO organisiert.

Vernetzung mit externen ExpertInnen zu Opferschutz
Bereits Ende 2017 fand ein erster Round Table der BSO und 100% Sport mit Opferschutzorganisation statt. Diese Vernetzung wird auch 2018 fortgeführt. Zusätzlich dazu hat die BSO eine Kooperationsvereinbarung mit dem Kinderschutzzentrum "die möwe" geschlossen. In Verdachts- und Anlassfällen können Betroffene an "die möwe" oder andere ExpertInnenstellen verwiesen werden, über die auf der Seite von 100% Sport informiert wird.

Sportorganisationen können im Sinne der Prävention und eines respektvollen Miteinanders weitere Schritte setzen, wie die Aufnahme eines entsprechenden Paragraphen in die Satzung, Regelungen über das Miteinander in der Organisation oder die Kommunikation des Themas mittels Plakaten in der Sportstätte oder über Verbands-/Vereinsmedien (Website, Newsletter etc.). Mit diesen Maßnahmen tragen wir dazu bei, dass Sport im Verein für Österreicherinnen und Österreicher und besonders für unsere Kinder und Jugendlichen das Vertrauen erhält, das unsere Vereine verdienen. Zur Unterstützung und als Hilfestellung wird von der Arbeitsgruppe "Prävention sexualisierter Gewalt im Sport", die von 100% Sport koordiniert wird, die Anfang 2017 veröffentlichte Handreichung überarbeitet und um Handlungsempfehlungen und Checklisten ergänzt. Schon jetzt sind detaillierte Hinweise zu einzelnen Maßnahmen auf der Website der BSO zu finden.

Weitere Informationen und Vorlagen
www.bso.or.at/de/schwerpunkte/soziales-und-gesellschaftspolitik/praevention-sexualisierter-gewalt

www.100sport.at/de/fuer-respekt-und-sicherheit

 

Quelle: Österreichische Bundes-Sportorganisation (BSO) - www.bso.or.at

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