Bericht Weltcup Berlin 2018
Von 15. bis 22. Juli fand in Berlin die letzte Station des WA Weltcups 2018
statt.
Österreich war mit 7 Schützinnen und Schützen vertreten: Nina Riess, Martina
Wöll, Andreas Gstöttner, Dominik Irrasch und Lukas Stuefer für Recurve, Nico Wiener
und Michael Matzner für Compound.
Unsere Anreise per Flugzeug gestaltete sich problemlos, ebenso wie der Transfer vom
Flughafen zum Hotel am "alten Anhalter Bahnhof". Das Hotel verwöhnte uns zum
Frühstück und zum Abendessen mit reichhaltigen Buffets für alle Geschmäcker. Nico
reiste direkt aus Luxemburg von der ProTour per Auto an. Überraschenderweise hatte
er einen prominenten Mitfahrer:
Mike "Mr. Perfect" Schloesser nahm den Beifahrersitz in Beschlag.
Montag, 16. Juli, begann mit einer Fahrt zum Wettkampffeld ins
Olympia Stadion Berlin, eine wirklich beeindruckende Kulisse. Das Wettkampffeld und
das Trainingsareal befanden sich jedoch nicht im Stadion selbst, sondern am
benachbarten Maifeld. Normalerweise ist dieser grosse Wiesenplatz ein Trainingsfeld
für Polo-Mannschaften.
Am Montag fand das erste offizielle Training statt, vormittags für Compound,
nachmittags für Recurve.
Bei perfekten Bedingungen - Sonne, kaum Wind und 25 Grad - fanden unsere
Schützinnen und Schützen rasch einen guten Rhythmus und konnten ihr Training
problemlos abspulen.
Nachmittags fand noch die übliche "TeamCaptains" Besprechung statt, bei der über
alle relevanten Dinge gesprochen wurde.
Dienstag, 17. Juli, Qualifikationsrunde für die Athletinnen und
Athleten.
541 Schützinnen und Schützen aus 51 Nationen waren am Start.
Vormittags leicht bewölkt, ab Mittag Sonne pur und 28 Grad. Für unsere Schützinnen
und Schützen gestaltete sich die Quali teilweise mühsam und durchwachsen. Bei
böigem Seitenwind waren allgemein die Scores etwas niedriger als gewohnt.
Trotzdem gaben sich alle große Mühe und versuchten konzentriert und fokussiert zu
schießen. Ausbeute des Tages: Nina 580 Ringe, Martina 570 Ringe, Andreas 660
Ringe,
Dominik 622 Ringe, Lukas 614 Ringe, Nico 703 Ringe, Michael 679 Ringe.
Unser Herren Recurveteam war mit 1896 Ringen qualifiziert für die
Eliminationsrunden.
Ebenso unser Mixedteam mit Andreas und Nina schaffte mit 1240 Ringen den Cut für
die Elimination.
Mittwoch, 18. Juli, Donnerstag 19. Juli, jeweils vormittags wieder
etwas bewölkt, ab Mittag wieder viel Sonne und Seitenwind. An beiden Tagen
Eliminationen Einzel und Team.
Für Dominik war bereits nach der ersten Runde Schluss, sein Gegner - ein starker
Franzose - gewann das Match 7:1.
Nina führte nach dem ersten Satz gegen Veronika Haidn mit 2:0, jedoch drehte Haidn
dann das Match und gewann die folgenden 3 Sätze mit 6:2.
Martina konnte sich gegen die Dänin Degn gut behaupten, verlor jedoch nach einem
spannenden Match mit 7:3.
Michael schied gegen einen starken Spanier mit 139:144 in der ersten Runde
aus.
Bei Andreas lief es nach Plan, er gewann die ersten 3 Matches mit 6:2, 6:2 und 6:5
und traf im 1/8 Finale auf Steve Wijler aus Holland, der Andreas allerdings mit 6:0
keinerlei Chance ließ.
Nico hatte die erste Runde noch ein Freilos und konnte auch die 2 folgenden Matches
gewinnen.
Für ihn war erst im 1/8 Finale gegen Domagoji Buden, mit dem er sich ein sehr
spannendes und hochkarätiges Match lieferte (145:147) Schluss.
In den Teammatches traf das Recurve Herren Team in der ersten Runde auf das Team
aus Malaysia.
Das Match verlief sehr spannend und ausgeglichen. Unsere Herren mussten ins
Stechen, welches dann zu Gunsten der Malaien mit 28:25 entschieden wurde.
Unser Recurve Mixed Team mit Nina und Andreas traf in der ersten Runde auf das
starke Team von Großbritannien. Die Briten setzten sich nach 4 Sätzen mit 6:2
durch.
Alles in allem zeigten unsere Schützinnen und Schützen in den Eliminationsbewerben
eine starke Leistung und konnten viel Erfahrung für die kommenden Bewerbe
(GrandPrix Sofia und EM Legnica) mitnehmen.
Freitag, 20. Juli, den ganzen Tag Sonne pur und 28 Grad, mässiger
Wind.
Während am Wettkampffeld noch die restlichen Eliminationsrunden geschossen wurden,
nutzen wir den Tag für ein ausgiebiges Training am Practice Field.
Der Nachmittag stand dann für unsere Schützinnen und Schützen zur freien Verfügung.
Samstag, 21. Juli und Sonntag 22. Juli
Finali in der Arena am "Anhalter Bahnhof", beeindruckende Kulisse und spannende
Matches standen an beiden Tagen am Programm. Das Wetter war wieder perfekt mit viel
Sonne, wenig Wind und angenehmen 28 Grad. Samstags konnten wir noch bei allen
Matches zusehen, der Abend stand dann im Zeichen von TeamBuilding Maßnahmen: wir
besuchten gemeinsam den "Berlin Dungeon", eine Art Gruselkabinett mit Schauspielern
unter Einbeziehung der Besucher in die Handlungen. Die Gruseltour reichte von
mittelalterlichen "Folterungen" über Hexenprozesse und einem Spiegel-Irrgarten, bis
zu der Challenge "freier Fall im Dunkeln". Alles mit Bezug auf die Berliner
Geschichte, war das eine recht interessante und witzige Tour mit etwas Gänsehaut
und einigen Schreckmomenten.
Sonntags konnten wir nur vormittags die Finalbewerbe besuchen, da unser Transfer zu Flughafen Berlin Tegel bereits um 14.00 Uhr stattfand. Dort erwartete uns noch eine Überraschung: der Flug nach Wien war wegen einer Panne am Flugzeug ersatzlos gestrichen worden. Die Rückreise gestaltete sich dann als recht abenteuerlich, da die Fluggesellschaft uns auf mehrere andere Flieger umbuchte.
Das Resümee dieser Woche: Unsere Schützinnen und Schützen konnten
teilweise ihre Leistungen gut abrufen und sich im internationalen Feld gut
behaupten. Die Stimmung im Team und das Teamwork waren die ganze Woche sehr gut,
man unterstützte sich in jeder Hinsicht.
Aus Trainersicht ergaben sich einige neue Ansätze wie die zukünftige Arbeit
und das Training auszusehen haben, bzw. wo nachgebessert werden muss.
Internationale Beziehungen wurden geknüpft und auch vertieft, sowohl von Seiten der
Schützen als auch auf Trainer- und Betreuerseite. Wir freuen uns auf die kommenden
nationalen und internationalen Bewerbe.
Bericht: BT Christian Wöll, Alexander Damberger